Der IT-Fachkräftemangel stellt für viele Unternehmen in Deutschland eine große Herausforderung dar. Eine Studie von Bitkom zeigte, dass Ende 2023 rund 149.000 Stellen für IT-Experten unbesetzt waren. Besonders gefragt sind Software-Entwickler, Programmierer und IT-Anwendungsbetreuer. Kleine und mittlere Unternehmen sowie Firmen aus der klassischen Industrie haben dabei besonders große Schwierigkeiten, geeignete Fachkräfte zu finden.
Die Besetzung offener IT-Stellen dauert im Durchschnitt 7,7 Monate. Sieben von zehn Unternehmen erwarten, dass sich der Fachkräftemangel in Zukunft noch verschärfen wird. Besonders in Großstädten wie Berlin, München und Hamburg ist der Mangel an IT-Spezialisten hoch. Auch IT Jobs in Franken sind stark nachgefragt, obwohl es keine IT Hochburg ist.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, setzen Unternehmen auf verschiedene Maßnahmen. Dazu gehören die Rekrutierung ausländischer IT-Experten, verstärkte Aus- und Weiterbildung inländischer Fachkräfte sowie die gezielte Förderung von Frauen in IT-Berufen. Dennoch bleibt der IT-Fachkräftemangel eine große Herausforderung für die deutsche Wirtschaft.
Dynamischer Arbeitsmarkt für IKT-Fachleute
Der Arbeitsmarkt für Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in Deutschland wächst rasant. Die Anzahl der IKT-Berufstätigen steigt stärker als die Gesamtbeschäftigung. Im Jahr 2023 waren 1,46 Millionen IKT-Fachleute erwerbstätig, ein Prozent mehr als 2022.
Starker Anstieg der Erwerbstätigkeit in IKT-Berufen
Die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in IKT-Berufen machen den größten Teil mit über einer Million. Das ist sechs Prozent mehr als 2022. Es gibt auch 78.000 Selbstständige, 12.000 Verbeamtete und über 38.000 geringfügig Beschäftigte. Experten erwarten, dass die Zahl der Digitalisierungsberufstätigen bis 2026 um 11,2 Prozent auf fast 3 Millionen steigt.
Rasante Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung
In Großstädten wie Stuttgart und Frankfurt am Main ist die Nachfrage nach IKT-Spezialisten besonders hoch. Eine Bitkom-Studie zeigt, dass es 149.000 unbesetzte IT-Stellen gibt, die durchschnittlich 7,7 Monate lang bleiben.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, greifen Unternehmen und Politik auf verschiedene Strategien zurück:
- Erleichterter Zugang für ausländische Fach- und Führungskräfte durch die Blaue Karte EU
- Einführung neuer Studiengänge und Ausbildungskurse für IKT-Berufe
- Gezielte Förderung von Frauen in der IT-Branche
Trotz dieser Bemühungen bleibt der Fachkräftemangel eine große Herausforderung. Experten prognostizieren, dass 2026 knapp 106.000 qualifizierte Arbeitskräfte in Digitalisierungsberufen fehlen könnten. Das wäre ein neuer Höchststand seit 2018.
Hohe Nachfrage nach IKT-Spezialisten
In Deutschland bleibt die Nachfrage nach IKT-Fachkräften hoch, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Im Jahr 2023 gab es 22.000 offene Stellen, ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Trotzdem waren 1,46 Millionen IKT-Fachkräfte beschäftigt, was einem Anstieg von 1% entspricht.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der IKT-Branche stieg um beeindruckende 6% auf über eine Million. Städte wie Köln und Düsseldorf, wichtige IT-Standorte, zeigen diesen Trend deutlich.
Engpässe bei der Besetzung offener Stellen, besonders in der Softwareentwicklung
Seit Jahren gibt es erhebliche Engpässe bei der Besetzung von Stellen in der Softwareentwicklung. Unternehmen haben Schwierigkeiten, geeignete Kandidaten zu finden. Dies führt zu längeren Vakanzen. Eine Umfrage zeigt, dass nur 2% der Unternehmen das Angebot an IT-Fachkräften als ausreichend betrachten.
Die Arbeitslosenquote in IKT-Berufen lag 2023 bei 3,1%. Trotzdem stieg die Zahl der arbeitslosen IKT-Fachkräfte um 22% auf 33.000. Dies unterstreicht die hohe Nachfrage nach qualifizierten IT-Experten in Städten wie Köln und Düsseldorf.
Lange Besetzungsdauern für IT-Positionen
Im Durchschnitt benötigen Unternehmen fast vier Monate, um IT-Stellen zu besetzen. 21% der Unternehmen berichten von Vakanzen, die zwischen 10 und 12 Monaten andauern. Diese langen Besetzungsdauern stellen eine große Herausforderung dar, besonders in wachstumsstarken Regionen.
Qualifikation der eingestellten IT-Fachkräfte | Anteil |
---|---|
Duale Berufsausbildung (z.B. Fachinformatiker) | 44% |
Hochschulabschluss mit IT-Bezug | 16% |
Quereinsteiger | 23% |
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, setzen Unternehmen vermehrt auf Weiterbildung. 54% der Unternehmen haben eine zentrale Strategie für die Weiterbildung in digitalen Kompetenzen. Im Jahr 2017 waren es nur 37%.
Fachkräftemangel im IT-Bereich
Deutschland erlebt einen gravierenden Fachkräftemangel im IT-Sektor. Im Jahr 2023 stieg die Zahl unbesetzter IT-Stellen auf 149.000, ein neuer Rekord. Dies bedeutet einen Anstieg von 12.000 im Vergleich zum Vorjahr. Im September 2023 gab es rund 476.400 offene Stellen in MINT-Berufen. Nur 195.920 Personen, die arbeitslos oder arbeitswillig sind, konnten diese Stellen einnehmen.
Die Nachfrage nach IT-Fachkräften wuchs in den letzten zehn Jahren um 40%. Bis 2026 wird die Zahl der Softwareentwickler um 50% steigen, was 7.000 neue Stellen bedeuten würde. Heute müssen Softwareentwickler neben Programmieraufgaben auch vier bis sechs weitere Aufgaben übernehmen.
Berufsgruppe | Offene Stellen | Veränderung zum Vorjahr |
---|---|---|
IT-Experten mit Hochschulabschluss | 33.932 | +76,6% |
IT-Spezialisten mit Bachelor- oder Fortbildungsabschluss | 5.606 | +204,7% |
IT-Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung | 2.213 | +77,3% |
Experten für künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen sind besonders gefragt. Im ersten Quartal 2023 wurden 16.387 Stellen für KI-Experten ausgeschrieben. Die Nachfrage in den Bereichen Big Data und Business Intelligence war besonders hoch. Der Bedarf an KI-Spezialisten stieg von 2019 bis 2023 um etwa 50%.
IT-Sicherheitsexperten wie Penetrationstester und IT-Sicherheitsanalysten sind 2024 sehr gefragt. Verschiedene IT-Rollen wie Softwareentwickler und IT-Administratoren werden verstärkt nachgefragt. Besonders in kritischen Branchen wie dem Finanzsektor ist ein hoher Bedarf an IT-Sicherheitsexperten gegeben.
Der Fachkräftemangel betrifft vor allem Großstädte wie Berlin, München und Frankfurt am Main. In Leipzig und Dresden ist der Mangel weniger ausgeprägt. Unternehmen rekrutieren ausländische IT-Spezialisten, wie aus Indien, und fördern die Aus- und Weiterbildung inländischer Fachkräfte. Sie setzen sich auch für die gezielte Förderung von Frauen in IT-Berufen ein.
Regionale Unterschiede und Hotspots des IT-Fachkräftemangels
In Deutschland variiert der IT-Fachkräftemangel stark nach Region. Großstädte wie Berlin, München und Frankfurt am Main haben eine hohe Nachfrage nach IT-Spezialisten. Im Gegensatz dazu ist der Mangel in ländlichen Gebieten geringer. Doch auch außerhalb der Metropolen bieten sich Chancen, wie in Franken-
Die Konzentration von IT-Unternehmen in Ballungszentren führt zu einem hohen Wettbewerb um talentierte Köpfe. Hamburg hat mit 4,2 Prozent die höchste IT-Fachkräfte-Dichte in Deutschland. Im Durchschnitt liegt der Wert bei 2,6 Prozent. In den Großstädten sind die Gehälter höher, die Lebenshaltungskosten jedoch auch.
Chancen für IT-Fachkräfte abseits der Metropolen
Es gibt auch in anderen Regionen Deutschlands spannende Chancen für IT-Spezialisten. Franken bietet mit innovativen Unternehmen und hoher Lebensqualität eine Alternative zu den Metropolen.
Ein Vergleich der Gehälter in verschiedenen Städten zeigt, dass ein Umzug in kleinere Städte lohnend sein kann:
Stadt | Durchschnittsgehalt IT-Fachkraft | Mietpreise pro m² |
---|---|---|
München | 70.000 € | 20,00 € |
Frankfurt am Main | 65.000 € | 18,00 € |
Nürnberg | 58.000 € | 12,00 € |
Würzburg | 55.000 € | 10,50 € |
IT-Fachkräfte in Städten wie Nürnberg oder Würzburg verdienen weniger als in München oder Frankfurt. Doch die Mieten sind niedriger. So bleibt oft mehr vom Gehalt übrig als in den teuren Großstädten.
Maßnahmen gegen den IT-Fachkräftemangel
In Städten wie Berlin, München und Hamburg setzen Unternehmen verschiedene Strategien ein, um den IT-Fachkräftemangel zu bekämpfen. Eine dieser Strategien ist die Rekrutierung von IT-Spezialisten aus dem Ausland, vor allem aus Indien. Bis Ende 2021 hatten bereits 19.900 Inder eine Blue Card für Deutschland erhalten. Durch gezielte Zuwanderung und Outsourcing soll der Rückgang von IT-Fachkräften ausgeglichen werden.
Ein weiterer Ansatz ist die Aus- und Weiterbildung inländischer Fachkräfte. Durch die Einführung eines Pflichtfachs Informatik in Schulen und die Reduzierung der Abbrecherquote in Informatik-Studiengängen könnten bis 2040 zusätzlich rund 82.000 IT-Fachkräfte gewonnen werden. Auch der Quereinstieg in die IT birgt großes Potenzial. Aktuell sind etwa ein Viertel aller IT-Fachkräfte in Deutschland Quereinsteiger. Eine gezielte Unterstützung könnte bis 2040 rund 129.500 zusätzliche IT-Spezialisten hervorbringen.
Die Förderung von Frauen in IT-Berufen ist ein weiterer wichtiger Baustein. Derzeit liegt der Anteil weiblicher Studierender in Informatik bei nur 21%, und die Frauenquote in IT-Ausbildungen beträgt lediglich 10%. Durch Maßnahmen zur Steigerung der Frauenquote könnten bis 2040 weitere 25.500 weibliche IT-Fachkräfte gewonnen werden.
Maßnahme | Potenzial bis 2040 |
---|---|
Förderung des Quereinstiegs | 129.500 zusätzliche IT-Fachkräfte |
Verbesserung von Studium und Ausbildung | 108.000 zusätzliche IT-Fachkräfte |
Erleichterte Zuwanderung | 321.000 zusätzliche IT-Fachkräfte |
Einführung Pflichtfach Informatik in Schulen | 27.000 zusätzliche IT-Fachkräfte |
Reduzierung Abbrecherquote Informatik-Studiengänge | 55.000 zusätzliche IT-Fachkräfte |
Gezielte Förderung von Frauen in IT-Berufen | 25.500 zusätzliche IT-Fachkräfte |
Trotz dieser Maßnahmen wird prognostiziert, dass im Jahr 2040 immer noch eine Lücke von etwa 357.000 fehlenden IT-Spezialistinnen und -Spezialisten bestehen wird. Um den IT-Fachkräftemangel langfristig zu bekämpfen, müssen die genannten Strategien konsequent umgesetzt und weiterentwickelt werden. Dies gilt nicht nur in Großstädten wie Berlin, München und Hamburg, sondern deutschlandweit.
Fazit
Der Mangel an IT-Fachkräften stellt eine große Herausforderung für Unternehmen in ganz Deutschland dar. Dies betrifft besonders Großstädte wie Berlin, München, Frankfurt am Main, Köln, Düsseldorf, Leipzig und Dresden. Die Nachfrage nach IT-Experten in Bereichen wie IT-Sicherheit, künstliche Intelligenz und Cloud Computing ist höher als das verfügbare Angebot. Dies führt zu langen Wartezeiten und hohen Kosten für die Unternehmen.
Um dem Mangel entgegenzuwirken, müssen Unternehmen kreative Lösungen finden. Dazu zählen die Rekrutierung ausländischer IT-Spezialisten, wie aus Indien oder Osteuropa. Auch die Förderung von Quereinsteigern und die Ansprache von Frauen für IT-Berufe sind wichtige Schritte. Interne Ausbildungsprogramme und Partnerschaften mit Hochschulen helfen, den Nachwuchs zu sichern. Attraktive Arbeitsbedingungen, wie flexible Zeiten und Homeoffice, sind ebenfalls entscheidend.
Der demografische Wandel und die zunehmende Digitalisierung erhöhen den Bedarf an IT-Fachkräften weiter. Studien von Bitkom und McKinsey & Company zeigen, dass bereits heute Tausende IT-Experten fehlen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen und Politik Strategien entwickeln. Nur so können die Chancen der Digitalisierung voll genutzt und Deutschlands Position als führender IT-Standort gesichert werden.