Steuerberater: Aufgabenfeld, Verdienstmöglichkeiten, Ausbildung

Steuerberater: Aufgabenfeld, Verdienstmöglichkeiten, Ausbildung

Steuerberater: Aufgabenfeld, Verdienstmöglichkeiten, Ausbildung

In Anbetracht des hochkomplexen deutschen Steuerrechts wird der Beruf des Steuerberaters wohl auch die kommenden Jahrzehnte noch gefragt sein. Agierend zwischen den deutschen Behörden und Privatpersonen/Unternehmen, nimmt der Steuerberater nicht nur viel Bürokratieaufwand ab, sondern kann auch selbst überdurchschnittlich verdienen. Aber wie wird und was macht man genau als Steuerberater?

Aufgaben eines Steuerberaters

Der Beruf, dessen Wurzeln bis in das 19. Jahrhundert zurückgehen, kombiniert umfassendes theoretisches Wissen mit analytischen Fähigkeiten und kaufmännischen Kenntnissen. Da Steuerberater aber nicht nur vor Rechnungen und Akten sitzen, sondern auch in beratender Form tätig sind, sollten sie zumindest ein Mindestmaß an Freude im Umgang mit anderen Menschen mitbringen.

Ausgelernte Steuerberater erledigen für ihre Klienten die Steuererklärung, Umsatzsteuererklärung und Jahresabschlüsse, helfen bei der individuellen Steuergestaltung und beantworten betriebswirtschaftliche Fragen. Freiwillige Prüfungen können sie ebenso wie die Steuerrechtsdurchsetzung übernehmen, wobei sie dabei keine Fachjuristen ersetzen, sondern beratend zur Seite stehen und beispielsweise bewiesene Informationen für laufende Verfahren bereitstellen. Was der Steuerberater in jedem Fall übernimmt, ist die Prüfung aller Steuerbescheide der Finanzämter – die, sofern er die jeweiligen Erklärungen eingereicht hat, auch zunächst direkt beim Steuerberater landen.

Wer den Beruf des Steuerberaters ausüben möchte, muss sich außerdem auf dem Laufenden halten – allen voran was das Steuerrecht anbelangt, aber beispielsweise auch mit Hinblick auf Bilanzierungsvorgaben.

Wie viel verdienen Steuerberater?

Eine pauschalisierte Antwort ist dahingehend nicht möglich. Die Gehaltsspanne reicht laut dem Spiegel von rund 46.000 Euro Bruttogehalt p.a. bis hin zu 170.000 Euro brutto und mehr – abhängig ist das allen voran davon, wo der Beruf ausgeübt wird und ob das in Anstellung oder als selbständiger Steuerberater geschieht. Allgemeine Gehaltsvariablen, wie die Berufserfahrung, besondere Qualifikationen oder schlicht der Wohnort, spielen natürlich ebenfalls darin ein.

Wer in einer „einfachen“ Steuerkanzlei als Steuerberater angestellt ist, kann mit rund 45.000 Euro bis 75.000 Euro Bruttogehalt rechnen. In Städten wie München oder Hamburg siedeln sich Steuerberater natürlich eher am oberen Rand an, während Bundesländer wie Brandenburg, Thüringen oder schlicht angestellte Steuerberater in strukturschwachen Kleinstädten das Schlusslicht bilden. Wer als Steuerberater bei einer der „Big Four“ anheuert, kann mit rund 45.000 Euro bis 150.000 Euro Bruttogehalt rechnen – abhängig davon, wie schnell und steil die vielsprossige Karriereleiter in solchen Konzernen erklommen wird.

Niedergelassene Steuerberater mit eigener Kanzlei können theoretisch weitaus mehr verdienen. Die Bundessteuerberaterkammer gibt für Steuerberater mit eigener Kanzlei durchschnittliche Einnahmen von etwa 330.000 Euro jährlich an – wobei davon noch zahlreiche Fix- und variable Kosten zu decken sind.

Ausbildung: Wie wird man Steuerberater?

Zwei Wege führen zum Beruf des Steuerberaters: Eine Möglichkeit ist eine dreijährige Ausbildung zum Steuerfachangestellten, anschließend eine Weiterbildung zum Steuerfachwirt und schließlich die erfolgreich bestandene Prüfung zum Steuerberater. Diese können Steuerfachwirte aber erst nach wenigstens sieben Jahren Berufserfahrung ablegen. Ohne eine absolvierte Weiterbildung, also vom Steuerfachangestellten hin zum Steuerberater, sind mindestens zehn Jahre Berufserfahrung nötig.

Der zweite Weg führt über ein Studium, beispielsweise BWL, VWL, Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsrecht oder Jura. Wer aus dem Studium ein Diplom oder einen Master mitnimmt, benötigt für die Steuerberaterprüfung zwei Jahre Berufserfahrung, Bachelor-Akademiker benötigen drei Jahre Berufserfahrung.

Fazit: Steuerberater als Traditionsberuf mit Zukunft

Auch in Anbetracht des Fachkräftemangels werden Steuerberater weiterhin gefragt bleiben – schon jetzt lehnen Kanzleien wirtschaftlich gesprochen „kleine“ Klienten öfters aufgrund mangelnder Kapazitäten ab. Der Weg dahin ist aber, vor allem wenn er über den Ausbildungszweig führt, mit vielen Jahren Berufserfahrung verbunden.

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