Weg von Powerpoints hin zur interaktiven Erfahrung
Wissensvermittlung wird in Unternehmen zum Tagesgeschäft – sei es bei Pflichtfortbildungen der Belegschaft, bei Produktpräsentationen oder Schulungen für Kunden in Industrie und Handwerk. Die Anforderungen und Bedürfnisse sind dabei unterschiedlich. Unternehmen sollten sich die technologischen Möglichkeiten erschließen und darüber passgenaue, auch hybride Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen: Präsenzschulungen und E-Learning.
Für Unternehmen lohnt es sich, in die Weiterbildung zu investieren: Gut geschulte Mitarbeiter handeln effizienter und autonomer und sorgen für eine höhere Kundenzufriedenheit, da sie passgenauer beraten bzw. schneller Lösungen finden können. Das angeeignete Knowhow breitet sich auch in der Belegschaft aus – Weiterbildungen unterstützen damit den Wissenstransfer. Darüber hinaus sind gute Weiterbildungsangebote ein probates Mittel für die Mitarbeiterbindung: Für viele Arbeitnehmer stellen diese individuellen Entwicklungsmöglichkeiten sogar einen ausschlaggebenden Faktor dar, sich für ein Unternehmen zu entscheiden. So können Firmen Fachkräftemangel und Personalfluktuation vorbeugen.
Oft sind Unternehmen die Möglichkeiten für eine zeitgemäße Gestaltung von Fort- und Weiterbildungen aber nicht bekannt. Gerade digital tut sich hier einiges: Mit digitalen Angeboten können ortsunabhängig mehr Menschen erreicht werden – gerade Pflichtthemen wie Compliance, DSGVO oder Brandschutz- und Sicherheitsunterweisungen müssenin der Breite unterrichtet werden. Als Präsenzveranstaltung ist das nicht nur schwer zu organisieren, sondern wegen der hohen Reisekosten auch ziemlich kostenintensiv. E-Learning ist hier deutlich flexibler – zeitlich wie räumlich. Mit modernen Lösungen und interaktiver Technologie können auch die oft trockenen Inhalte von Pflichtfortbildungen, die außerdem regelmäßig wiederholt werden müssen, spannender vermittelt werden.
Das passende Format auswählen
Mit hybriden Ansätzen bzw. Blended Learning, einer Kombination von Präsenz- und digitalen Schulungen, lassen sich außerdem Reise- und Übernachtungskosten reduzieren oder ganz vermeiden. Digitale Tools haben zudem den Vorteil, dass Inhalte einfach zentral gespeichert werden können: Mitarbeiter können bei Bedarf nachschlagen oder nacharbeiten und in ihrem eigenen Tempo lernen – dann, wenn sie Zeit haben und der Alltag es erlaubt. Für komplexe Themen werden dagegen Präsenzveranstaltungen auch künftig Bestand haben. Deswegen gilt es, das passende Format für die jeweilige Fortbildung auszuwählen – Inhouse-Schulungen, externe Seminare oder E-Learning-Angebote bzw. hybrides Lernen.
Insgesamt steigen die Anforderungen an die Technik moderner Aus- und Weiterbildungsangebote: Sie soll multimedial, flexibel und für alle – Referenten, Dozenten und Teilnehmer – bestenfalls ohne Schulungen leicht zu bedienen sein. Hinzu kommt: Bei Erwachsenen ist die Aufmerksamkeitsspanne geringer als bei Jüngeren, was sich ebenfalls auf die Gestaltung der Fortbildungen auswirken sollte – weg vom seriellen Präsentieren mit einer Aneinanderreihung von Powerpoint-Folien hin zu nicht linearen Präsentations- und Lernformen mit Kreativphasen, in denen die Inhalte selbst oder gemeinsam erarbeitet werden. Das gelingt leichter mit einer zukunftsweisenden Präsentations- und Seminartechnik, die über die übliche Konferenzausstattung hinaus geht. Es gilt, Funktionen für Meeting und Kollaboration mit jenen für Training und Schulungen zu bündeln. Eine Lösung kann ein Komplettsystem aus Hard- und Software sein, das herstellerneutral verschiedene Programme in einer Oberfläche integriert und eine interaktive Zusammenarbeit erlaubt.
Gerade bei hybriden Weiterbildungen ist es wichtig, dass im Unterricht die Inhalte verschiedener Geräte von Dozenten und Teilnehmern zusammengeführt und vernetzt werden können – seien es mobile Kommunikationsgeräte oder zusätzliche Datenträger. Die Inhalte der Präsentationsoberfläche wie ein digitales Whiteboard im Seminarraum, aber auch Kamerabilder und Ton können dann an externe Teilnehmer übertragen werden; sie können aktiv mitgestalten und sind nicht mehr in die Rolle des passiven Zuhörers verbannt. Dabei erlaubt es gerade die digitale Technologie, Interaktivität herzustellen und auch komplexe Sachverhalte einfach zu visualisieren. Durch den Wechsel verschiedener Instrumente gelingt eine abwechslungsreiche Gestaltung des Unterrichts, der die Teilnehmer bei der Stange hält. Die intuitive Technik erlaubt es auch, etwas Neues auszuprobieren. Use Cases von Powerpoint mit virtueller Kollaboration über Raumgrenzen hinweg werden möglich – jeder Dozent ist damit frei, seinen Unterricht nach seinem Gutdünken zu gestalten.
Kollaboratives Arbeiten über Räume, Teilnehmer und Technologieplattformen hinweg wird so auch bei Fort- und Weiterbildungen Realität. Und am Ende der Schulung erlaubt die Aufzeichnung der Inhalte und Ergebnisse einen leichten Zugriff und eine einfache Weiterleitung. Die Daten werden zentral abgelegt und stehen allen zur Verfügung.
Technologie für Akademien
Unternehmen, die selbst Akademien oder Fortbildungseinrichtungen unterhalten, können für eine optimale Präsentation und Interaktion ihre Seminarräume entsprechend ausstatten: Der Dozent kann von seinem Pult aus den Unterricht steuern – als frontale Veranstaltung, aber auch als gemeinsames Lernen mit interaktiven Whiteboard- und Annotationsfunktionen. Er kann dafür seine Inhalte über den eigenen Laptop als BYOD (Bring your own device) bereitstellen, sie auf einem Stick mitbringen und über das Dozentenpult darauf zugreifen. Die Möglichkeiten enden aber nicht mit der Raumausstattung. Die Weiterbildung in Konzernen und Akademien stellt noch weitere Anforderungen – hier rückt der Betriebsprozess in den Vordergrund. Der Organisationsaufwand mit verschiedenen Schulungen, Dozenten und der Raumbuchung ist hoch – Technik und auch Inhalte müssen verwaltet werden.
Daher sollte ein intelligentes Raum- und Eventbuchungssystem zum Einsatz kommen: Dozenten, Veranstaltungen und die hinterlegten Unterlagen werden den Räumen zugeordnet und können bei Bedarf einfach umgebucht werden, im Falle von Änderungen werden Dokumente für einen anderen Raum freigeschaltet. Da das Dokumenten- und Ergebnismanagement mit dem Raum-Eventbuchungssystem vernetzt ist, können Ergebnisse zurückgespielt und verteilt werden. So wird sichergestellt, dass die Inhalte zur richtigen Zeit am richtigen Ort im richtigen Raum sind.
Produktpräsentation und -schulung für Industrie und Handwerk
Mit intelligenten Tools kann die Fortbildung aber nicht nur in firmeninternen Weiterbildungseinrichtungen oder Akademien spannender und kreativer werden und sich von reinen Vortragsveranstaltungen lösen – auch Industrie und Handwerk profitieren bei der Weiterbildung von Mitarbeitern und Kunden. So können Hersteller ihre Kunden im Umgang mit neuen Produkten schulen oder diese präsentieren – idealerweise intuitiv und interaktiv. Die Praktiker erfahren die Eigenschaften von Neuerungen, ihre Anwendung und den Einbau. Unternehmen sind in der Gestaltung flexibel – von der reinen Präsentation, über zeichnerische Einbauhilfen bis zu virtuellen Welten oder hybriden Schulungen.
Gerade, wenn nicht alle Produkte live zur Verfügung stehen, sei es wegen Kosten- oder Ressourcenknappheit, kann eine digitale Schulung von Vorteil sein, um das gesamte Portfolio zu präsentieren und Produkte virtuell darzustellen. Mit Bild- und Filmmaterialien sowie intelligenter Benutzerführung kann das Portfolio professionell und interaktiv präsentiert werden. So kann im Handwerk eine Kommunikation mit anderen Gewerken oder Standorten stattfinden – um etwa via Kamera Einblicke in die Produktion zu bieten.
Digitalisierung und Standardisierung führen insgesamt auch im Bereich der Weiterbildung zu mehr Effizienz, einer besseren Qualität und weniger Fehlern. Das wirkt sich letztendlich auf die Reduzierung der Betriebskosten aus und auch Verwaltung und IT profitieren, da Anwendungsprobleme und damit Serviceanrufe minimiert werden.
Fazit
Mit einer einheitlichen, intuitiven Plattform können Unternehmen moderne Arbeits- und Kreativfunktionen für die Aus- und Weiterbildung bündeln und ihre Schulungen und Fortbildungen zu einem interaktiven Erlebnis für Teilnehmer und Dozenten machen – branchenunabhängig. Auch die Integration in ein Gesamtkonzept, etwa in einer Akademie mit Raumsteuerung ist möglich.
Autor: Stefan Schönfeldt, Geschäftsführer smartPerform c/o Immersion7 GmbH