Ein kreatives Handwerk zum Beruf machen

Ein kreatives Handwerk zum Beruf machen

Ein kreatives Handwerk zum Beruf machen

Was für viele doch unerreichbar und wie ein Traum klingt, ist manchmal gar nicht so weit entfernt – und bedarf nur eines kleines bisschen Mutes; Das Lieblingshobby zum Beruf machen, zum Beispiel. Im kreativen Handwerksbereich bedeutet das in den meisten Fällen einen Sprung in die Unabhängig- und Freiberuflichkeit – wobei es mittlerweile auch viele Kleinunternehmen gibt, die sich zurück auf Handarbeiten, Nachhaltigkeit und Individualität konzentrieren.

Was kann zum Beruf gemacht werden?

Im Grunde alles! Wo Angebot ist, ist meist auch Nachfrage – und vor allem der Bedarf nach selbstgemachtem Handwerk hat in den letzten Jahren ordentlich zugelegt. Onlineplattformen wie Etsy und Co. sind so beliebt wie noch nie, und immer mehr regionale, traditionelle kunsthandwerkliche Märkte kommen nicht nur nach der Pandemie zurück, sondern blühen neu auf. Die Branche boomt – und wer selbst Interesse hat, seine Lieblingsbeschäftigung auf die nächste Stufe zu heben, findet sich in einem idealen Zeitalter dafür wieder.

Für viele Außenstehende stellt etwas Selbstgemachtes, Traditionelles und Einzigartiges in der konsumgesteuerten Welt, in der wir uns befinden, nämlich etwas ganz Besonderes dar. Vor allem für den, der handwerklich nicht selbst begabt ist. Wer nicht weiß, wie mit Spitzzangen, Reibahlen und Pinzetten wundervoll bedachter Schmuck hergestellt wird; Nadel und Faden zu filigranen Stickereien werden, oder Holzsäge und Sandpapier zu umweltfreundlichen Broschen und Anhängern, findet in ihnen die perfekten Geschenke, Dekorationen oder Klamotten. Etwas Ausdrucksstarkes eben, im Meer der industriell hergestellten Gegenstände.

Wann den Sprung wagen?

Trotzdem ist der Wechsel vom Alltagsjob zum kreativen Freiberuf alles andere als einfach und erfordert – vor allem zu Beginn – eine riesige Menge an Zeit, Energie und Vorabkosten. Und selbst dann ist ein Erfolg nicht garantiert. Empfehlenswert ist es, nicht direkt von null auf hundert zu starten, sondern sich langsam erst einmal einen Überblick über die Branche zu verschaffen, in die man eintauchen will.

Was für andere Händler oder Marken gibt es, die ähnliche Produkte herstellen und verkaufen – und warum stechen die eigenen Produkte raus? Direkt zu Beginn ist es fast unumgänglich, sich einen Businessplan zu erschaffen, konkrete Ziele zu formulieren – sich aber auch bewusst zu machen, was für einen Mehrwert man selbst an den Tisch bringen kann. Warum sollten sich Kunden für einen selbst, statt für einen Konkurrenten entscheiden – was ist das Besondere am eigenen Produkt, was macht es besonders? Denn wenn am Ende des Tages die eigene Marke nur eine von vielen ist und es ihr an Einzigartigkeit fehlt, wird der Weg schwierig.

Falls das Interesse der Zielgruppe geweckt ist, kann langsam aufgebaut werden. Richtiges Marketing ist hier das A und O für Sichtbarkeit. Das eigene Handwerk kann noch so großartig sein; wer nicht gesehen wird, wird untergehen. Für Märkte, Online-Shops & soziale Medien sollte einiges an Zeit und Geld eingeplant werden. Wer im Vollzeitberuf ist, kann langsam starten mit einigen Stunden pro Woche. Sollte das Feedback positiv sein, kann ausgebaut werden: von Teil- zu Halbzeitjob (bitte beachten, dass ab einem bestimmten Einkommen der Arbeitgeber und das Finanzamt informiert werden müssen!) – und schließlich zur Selbstständigkeit. Wichtig ist, sich selbst die Frage zu stellen: Ist was ich verdiene genug, um bequem den Monat zu überstehen? Beim Wechsel von Anstellung zum Freiberuf werden zwar unzählige Freiheiten gewonnen, man büßt aber auch finanzielle Gewissheit ein.

Was muss ich rechtlich beachten?

Läuft alles blendend und zeigt einen positiven Wuchs und Trend, kann der letzte Schritt gewagt werden. Der Umschwung von gesichertem Arbeitsplatz zur Eigenständigkeit kann am Anfang überwältigend sein, ist aber am Ende des Tages auch nur eine Formalität beim zuständigen Finanzamt. Und dank der Hilfe des Internets und der Tatsache dessen, dass das Rad nicht neu erfunden werden muss, gibt es großartige Listen und Erklärungen darüber, wie man vorgehen und was beachtet werden sollte. Hier findet man auch schnelle Hilfe, sollten Dinge weiterhin unklar sein.

Da man allerdings nicht mehr unter dem Schirm eines Betriebes steht, fallen jetzt auch die Aufgaben der Versicherungen und Steuern in den eigenen Schoß. Welche Versicherungen genau abgeschlossen werden müssen, lassen sich in der regionalen Standeskammer finden.

Der Sprung in die Selbstständigkeit kann spannend und angsteinjagend zugleich, aber für viele auch genau das Richtige sein. Und selbst, wenn es nicht auf Dauer ist – zumindest wird die Stimme im eigenen Kopf zufrieden und selbstbewusst

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