Medienkompetenz – Herausforderungen in der Informationsgesellschaft
Die Digitalisierung beeinflusst jeden Lebensbereich des Menschen. Ob auf der Arbeit, in Bildungseinrichtungen oder im Privatleben, neue Medien und generative KI-Technologien nehmen einen immer zentraleren Platz im Weltgeschehen ein. Um mit den Trends der digitalen Welt umgehen zu können und sich kompetent und sicher durch das Netz zu bewegen, ist das Ausbauen von Fähigkeiten in Bezug auf die Medienkompetenz unumgänglich.
Informationskonsum im digitalen Wandel
Die Digitalisierung hat die Art und Weise, wie Menschen heute miteinander kommunizieren, maßgeblich geprägt. Das Internet sorgt dafür, dass man ständig und überall mit Informationen versorgt wird und sich in einem unaufhaltbaren Strom der Benachrichtigungen befindet. Wer damit nicht umgehen kann, ist schnell überfordert und läuft Gefahr, auf bewusst verbreitete Falschinformationen hereinzufallen.
Diese Desinformationen stellen eine besonders große Herausforderung des digitalen Wandels dar und die Verbreitung sogenannter “Fake News” ist nur schwer zu verhindern. Umso wichtiger ist es, digitale Medien und darauf verbreitete Inhalte kritisch zu hinterfragen und Nachrichten auf Richtigkeit zu überprüfen. Die Fähigkeit des kritischen Denkens ist Teil der richtigen und effektiven Strategie, mit neuen Medien umzugehen.
Digitale Bildung und Medienkompetenz
Die Förderung digitaler Bildung ist für alle Alters- und Gesellschaftsgruppen relevant, da die digitale Welt je nach Alter verschiedene Gefahren birgt. Medienkompetenz sollte in jeder Lebensphase eine Rolle spielen, denn so kann die Gesellschaft besser auf die digitale Zukunft und künftige Herausforderungen vorbereitet werden.
Eine digitale Fortbildung stellt den Schlüssel zum Erfolg dar. Mit deren Hilfe kann auf die Bedürfnisse verschiedener Gesellschaftsgruppen eingegangen und die allgemeine Medienkompetenz gefördert werden. Viele Experten fordern, den Start der digitalen Bildung bereits im frühen Kindesalter anzusetzen. Kinder wachsen heutzutage mit neuen Medien auf, umso wichtiger ist es, ihnen frühzeitig die Chancen und Risiken dieser nahezubringen und einen effektiven Umgang damit vorzuleben. Digitale Tools sollten daher in den Schulalltag integriert werden. Ebenso ist ein gesondertes Fach sinnvoll, in dem ein verantwortungsvoller Umgang mit Medien erlernt wird. Bei diesem sollten sowohl die Handhabung der digitalen Geräte selbst, als auch das kritische Hinterfragen und Überprüfen verbreiteter Inhalte im Vordergrund stehen. Das trägt dazu bei, dass Schüler ideal auf das Leben und Arbeiten im digitalen Zeitalter vorbereitet sind.
„Ein zentrales Problem bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen in Schulen ist der derzeitige Mangel an Fachkräften mit spezifischem Know-how im Bereich der digitalen Bildung. Diese Lücke erschwert es, Schülern die dringend benötigten Fähigkeiten für den souveränen Umgang mit digitalen Medien und Technologien zu vermitteln.
Um diesem Defizit entgegenzuwirken, ist es essenziell, dass Schulen gezielt in die Fortbildung ihrer Lehrkräfte investieren. Lehrkräfte, die entsprechend geschult werden, können nicht nur zeitgemäße Unterrichtsmethoden anwenden, sondern auch dazu beitragen, eine digitale Lernkultur zu etablieren“ , so der Sprecher von DigitalErleben im Gespräch.
Dabei ist anzumerken, dass nicht nur für Kinder eine Förderung der Medienkompetenz wichtig ist, sondern auch für ältere Generationen. Diese weisen oftmals verhältnismäßig wenig Wissen zum richtigen Umgang mit Medien auf. Das kann auch im Alltag nachteilig sein, denn sie sind damit umso gefährdeter, Opfer von Desinformationen oder im Netz durchgeführten Straftaten zu werden.
Digital Divide – Ungleichheiten im Netz
Nicht jeder hat denselben Zugang zu digitalen Medien und Bildung. Dieser Aspekt macht es einigen sozioökonomisch schwächeren Gesellschaftsgruppen äußerst schwer, in Zeiten des digitalen Wandels mitzuhalten. Der eingeschränkte Zugang zu Informationen und digitalen Bildungsangeboten sorgt dafür, dass sich Mitglieder aus diesen Gruppen nur schwer von ihrem Schicksal befreien können. Umso wichtiger ist es, diese Menschen zu unterstützen und ihnen das digitale Angebot bestmöglich zur Verfügung zu stellen.
Auch ältere Generationen haben es oftmals schwer, mit den Trends der Digitalisierung mitzugehen. Sie sind mit den Besonderheiten neuer Technologien nicht vertraut und haben Schwierigkeiten, Online-Angebote zu nutzen. Dieser Fakt kann auf lange Sicht zu einer digitalen Isolation führen, die es älteren Menschen erschwert, gesellschaftliche Prozesse wie Behördengänge, Einkäufe oder Kommunikation mit anderen zu bewältigen. Das führt auf lange Sicht zu einer Vereinsamung, die bereits rund 22 Prozent der deutschen Rentner betrifft.
Barrierefreiheit im Netz spielt in Gesetzen zur Erstellung digitaler Inhalte eine immer wichtigere Rolle. Damit versucht die Regierung, Menschen mit Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel Hör- oder Sehbehinderungen zu integrieren. Mithilfe digitaler Tools können sie nach und nach immer mehr Webseiten so nutzen und werden somit nicht mehr benachteiligt. Zurzeit sind aber noch lange nicht alle Plattformen und Internetseiten barrierefrei, der Weg zum Ziel ist also noch weit. Im Laufe der Zeit werden immer mehr Internetseiten von der Regierung dazu verpflichtet, ihre Inhalte barrierefrei und somit für mehr Nutzer zugänglich zu machen.