Was ist Recruiting?
Recruiting ist der Prozess, bei dem Unternehmen qualifizierte Mitarbeiter suchen, gewinnen und einstellen, um offene Stellen zu besetzen und den Erfolg des Unternehmens zu sichern. Ein guter Recruiting-Prozess ist entscheidend für das Wachstum und die Entwicklung eines Unternehmens, da er die richtigen Mitarbeiter anzieht und an das Unternehmen bindet.
Wichtige Aspekte des Recruitings
Beim Recruiting gibt es verschiedene Aspekte, die berücksichtigt werden müssen:
Rechtliche Aspekte
Unternehmen müssen sich an gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen halten, um Diskriminierung zu vermeiden und einen fairen Einstellungsprozess zu gewährleisten. Dies beinhaltet auch die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen, um die persönlichen Daten der Bewerber zu schützen.
Technologische Aspekte
Die fortschreitende Digitalisierung hat auch das Recruiting verändert. Heute gibt es eine Vielzahl von digitalen Tools, die den Recruiting-Prozess vereinfachen und beschleunigen. Dazu gehören unter anderem Bewerbermanagementsysteme, KI-gestützte Algorithmen und Social-Media-Plattformen.
Soziale Aspekte
Unternehmen sind heute mehr denn je darauf angewiesen, ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen, um Talente anzulocken und zu halten. Dies beinhaltet auch eine starke Arbeitgebermarke und das Engagement für soziale Themen wie Diversity & Inclusion.
Der Recruiting Prozess
Identifizierung des Bedarfs
Der erste Schritt im Recruiting-Prozess besteht darin, den Personalbedarf zu identifizieren. Dies kann aufgrund einer internen Umstrukturierung, einer Expansion oder dem Ausscheiden von Mitarbeitern notwendig sein. Der Bedarf sollte dabei sowohl kurz- als auch langfristig analysiert werden.
Stellenausschreibung
Sobald der Bedarf identifiziert wurde, gilt es, eine ansprechende und informative Stellenausschreibung zu erstellen. Diese sollte alle wichtigen Informationen über die Position, das Unternehmen und den Bewerbungsprozess enthalten, um potenzielle Bewerber zu gewinnen.
Bewerbermanagement
Der nächste Schritt im Recruiting-Prozess ist das Bewerbermanagement. Hier werden alle eingegangenen Bewerbungen gesammelt, gesichtet und bewertet. Dazu gehört auch die Kommunikation mit den Bewerbern, um sie über den Stand des Bewerbungsprozesses zu informieren.
Bewerberauswahl
Nach der Sichtung der Bewerbungen erfolgt die Auswahl der geeigneten Kandidaten. Dazu können verschiedene Methoden eingesetzt werden, wie z.B. die Analyse der Lebensläufe, Tests oder Assessment-Center. Ziel ist es, die besten Kandidaten für die offene Stelle zu finden.
Bewerbergespräche
Die ausgewählten Kandidaten werden anschließend zu Bewerbungsgesprächen eingeladen. In diesen Gesprächen haben beide Seiten die Möglichkeit, sich besser kennenzulernen und offene Fragen zu klären. Hierbei spielt auch das persönliche Gespür der Recruiter eine wichtige Rolle.
Jobangebot und Einstellung
Nach den Bewerbungsgesprächen wird das Jobangebot an den am besten geeigneten Kandidaten gemacht. Dieses Angebot beinhaltet alle relevanten Informationen wie Gehalt, Arbeitszeiten und Zusatzleistungen. Wenn der Kandidat das Angebot annimmt, wird der Einstellungsprozess abgeschlossen.
Onboarding
Das Onboarding ist ein wichtiger Teil des Recruitings. Hier werden die neuen Mitarbeiter in das Unternehmen eingeführt und mit den notwendigen Informationen und Tools ausgestattet, um erfolgreich in ihrer neuen Rolle zu sein.
Recruiting-Strategien
Active Sourcing
Active Sourcing ist eine Recruiting-Strategie, bei der Recruiter aktiv auf potenzielle Kandidaten zugehen, anstatt auf eingehende Bewerbungen zu warten. Dies kann besonders hilfreich sein, um passive Kandidaten zu erreichen, die nicht aktiv nach neuen Jobangeboten suchen.
Employer Branding
Employer Branding bezieht sich auf die Reputation und das Image eines Unternehmens als Arbeitgeber. Eine starke Arbeitgebermarke kann dazu beitragen, qualifizierte Kandidaten anzuziehen und zu halten.
Social Recruiting
Social Recruiting nutzt soziale Medien als Plattformen, um Jobangebote zu verbreiten und mit potenziellen Kandidaten in Kontakt zu treten. Dies kann eine effektive Methode sein, um eine breite Zielgruppe zu erreichen.
Vor- und Nachteile von Recruiting
Recruiting hat sowohl Vor- als auch Nachteile:
Vorteile:
- Zugang zu einem großen Pool von Kandidaten
- Möglichkeit, das beste Talent für das Unternehmen zu finden
- Möglichkeit, die Unternehmenskultur durch die Auswahl der Mitarbeiter zu formen
Nachteile:
- Kann zeit- und ressourcenaufwändig sein
- Erfordert spezialisierte Fähigkeiten und Kenntnisse
- Es besteht die Gefahr von Fehleinstellungen, die teuer und schädlich für das Unternehmen sein können
Recruiting KPIs
Recruiting KPIs (Key Performance Indicators) sind Metriken, die verwendet werden, um die Effektivität und Effizienz des Recruitings zu messen. Dazu gehören unter anderem die Time-to-Hire (Zeit bis zur Einstellung), die Quality-of-Hire (Qualität der Einstellung) und die Cost-per-Hire (Kosten pro Einstellung).
Time-to-Hire: Diese Metrik misst die Zeit, die vom Beginn der Suche bis zur Einstellung eines neuen Mitarbeiters vergeht. Eine kurze Time-to-Hire kann ein Indikator für einen effizienten Recruiting-Prozess sein.
Quality-of-Hire: Die Quality-of-Hire bewertet die Qualität der eingestellten Mitarbeiter. Dies kann anhand verschiedener Faktoren gemessen werden, wie z.B. der Leistung des Mitarbeiters, seiner Zufriedenheit oder seiner Bindung an das Unternehmen.
Cost-per-Hire: Die Cost-per-Hire misst die Kosten, die mit der Einstellung eines neuen Mitarbeiters verbunden sind. Dazu gehören unter anderem die Kosten für die Stellenausschreibung, die Auswahl und das Onboarding.
Recruiting ist ein entscheidender Prozess in jedem Unternehmen, da es die Grundlage für den Aufbau eines effektiven und engagierten Teams legt. Obwohl es seine Herausforderungen mit sich bringt, kann eine gut durchdachte und implementierte Recruiting-Strategie dazu beitragen, die besten Talente für das Unternehmen zu gewinnen und zu halten. Dabei spielen Recruiting KPIs eine wichtige Rolle, um den Erfolg des Recruitings zu messen und kontinuierlich zu verbessern.