Innovative Koordination der Testfelder für automatisierte Mobilität: Ergebnispräsentation in Berlin
Die automatisierte und vernetzte Mobilität ist ein zentraler Pfeiler der Zukunftsentwicklung und bietet erhebliches Potenzial, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und verkehrsbedingte Emissionen zu senken, besonders in ländlichen Gebieten. In Deutschland nimmt diese technologische Entwicklung durch die Initiative öffentlich geförderter Testfelder bedeutend zu. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Institut für Verkehrssystemtechnik, hat im Auftrag der Bundesländer Niedersachsen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen sowie der Freien und Hansestadt Hamburg die Koordinierung dieser Testfelder im Projekt KoTAM (Koordinierung der Testfelder Autonome Mobilität in Deutschland) untersucht.
Die Ergebnisse dieses Projekts wurden kürzlich in der Landesvertretung in Berlin präsentiert, in Anwesenheit von Vertretern aus den teilnehmenden Bundesländern und Städten. Das Projekt hebt hervor, wie essentiell Testfelder für die Entwicklung und sichere Implementierung automatisierter Mobilitätstechnologien sind. Das DLR betonte, dass eine koordinierte Vorgehensweise auf nationaler Ebene unerlässlich ist, um die Potenziale voll auszuschöpfen, Synergien zu schaffen und den notwendigen Wissenstransfer zwischen den verschiedenen Akteuren zu gewährleisten. Ein wesentliches Ergebnis des Projekts ist die Empfehlung, eine zentrale Koordinierungsstelle für öffentlich geförderte Testfelder einzurichten, die als zentrale Anlaufstelle für alle Beteiligten dient – von Testfeldbetreibern über Politik und Industrie bis hin zur Forschung.
Der niedersächsische Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies betonte, dass die Ergebnisse die Notwendigkeit einer zentralen Koordination bestätigen und dass das Projekt KoTAM zwar abgeschlossen sei, die Arbeit aber weitergehen müsse. „Es ist nun wichtig, dass Bund und Länder gemeinsam mit der Industrie und der Forschung an einer nationalen Koordinierungsstelle arbeiten, um die autonome Mobilität in Deutschland weiter voranzubringen“, sagte er.
Berthold Frieß, Amtschef im baden-württembergischen Verkehrsministerium, wies auf die Vorbildfunktion des Projekts für den Föderalismus in Deutschland hin: „Das KoTAM-Projekt zeigt, wie durch Initiativen der Länder öffentlich zugängliche Testfelder entstehen und koordiniert werden können. Ein nächster Schritt ist nun, diese Testfelder noch besser für potenzielle Nutzer zu präsentieren und die Empfehlungen durch eine dauerhafte Struktur umzusetzen.“
Oliver Krischer, Verkehrsminister von Nordrhein-Westfalen, hob hervor, dass automatisiertes Fahren in Verbindung mit nachfrageorientierten Systemen das Potenzial hat, den öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum erheblich zu verbessern. „Testanwendungen und Pilotprojekte sowie ein bundesweiter Erfahrungsaustausch sind dabei von großem Nutzen“, erklärte er.
Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende Hamburg, sprach über die Bedeutung des autonomen Fahrens für die Mobilitätswende: „Durch den bedarfsgerechten Einsatz und die smarte Verknüpfung mit dem öffentlichen Nahverkehr können Wege effizienter und klimafreundlicher gestaltet werden. Eine bundesweite Koordinierungsstelle und der Austausch mit anderen Bundesländern unterstützen Städte wie Hamburg, von den Vorteilen dieser Technologie zu profitieren.“
Die vorgestellten Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Projekts KoTAM sind in einem Leitfaden zusammengefasst, der im Laufe des Jahres veröffentlicht wird. Dieser Leitfaden wird den Bundesländern dabei helfen, die nächsten Schritte zur Förderung und Koordination der autonomen Mobilität zu planen und umzusetzen.
Text basiert auf einer Pressemitteilung von: Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung