Ratgeber „Startup gründen“: So wird aus Ihrer Idee ein erfolgreiches Startup
„Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen“, so lautete ein gern zitiertes Statement des kürzlich verstorbenen Altbundeskanzlers Helmut Schmidt. Diese Aussage ist sicherlich auf die Bodenständigkeit der politischen Nachkriegsgeneration zurückzuführen, an der sich bis heute allerdings einiges geändert hat.
Heute gilt: Wer Visionen hat, setzt sie in die Tat um und gründet damit sein eigenes Startup!
Doch leichter gesagt als getan. Natürlich steht bei jedem erfolgreichen Startup eine Idee – in diesem Fall die Vision – hinter allem, sie ist das Saatkorn das Erfolgs. Damit dieses Saatkorn allerdings aufgehen und eine starke Frucht hervorbringen können, muss es zunächst in den Boden gepflanzt und anschließend so gepflegt werden, dass die Aussaat gelingt und daraus eine stattliche Pflanze erwachsen kann.
Genug der Metaphern: Eine Idee ist also nur dann wirklich etwas wert, wenn sie in die Tat umgesetzt wird – und das möglichst professionell und gut vorbereitet. Um dies zu gewährleisten, sollten Sie sich einige wichtige Fragen stellen, zum Beispiel diese:
Ist es mir möglich, die nötigen Ressourcen aufzubringen, die für einen Erfolg mit meiner Idee notwendig sind?
Dazu zählen einerseits die finanziellen Ressourcen, aber auch andere Posten wie Personal, Wissen, rechtliche Absicherung und vieles mehr. Wie hoch der Aufwand für diese Ressourcen ist, hängt vom Produkt ab. Wer beispielsweise mit einer neuartigen Webseiten-Idee erfolgreich werden will, wird dafür sicherlich geringere Ressourcen aufbringen müssen, als wenn er dem Branchenriesen Apple in Sachen Smartphones Konkurrenz machen möchte.
Bin ich von meiner Idee so begeistert, dass ich für sie auf alles verzichten würde?
Als Gründer eines Startups müssen Sie für eine unabsehbare Zeit nicht nur auf ein geregeltes Einkommen verzichten, sondern auch auf den Großteil Ihrer Freizeit und vielleicht sogar auf Ihren guten Ruf. Sind Sie bereit, diese Einschränkungen in Kauf zu nehmen, weil Sie so extrem begeistert von der Idee sind? Nur wenn dieses Feuer in Ihnen brennt, werden Sie den nötigen Durchhaltewillen bis zum Erfolg aufbringen.
Haben Sie die richtigen Mitstreiter gefunden?
Gründer werden ihr Unternehmen in den allerwenigsten Fällen allein aufbauen. Daher ist es wichtig, von Anfang an auf ein gutes und verlässliches Team zu setzen. Kennen Sie bereits die Menschen, mit denen Sie in das Abenteuer des erfolgreichen Unternehmensaufbaus starten möchten? Sind Sie absolut sicher, dass Sie diese Menschen jeden Tag sehen, mit ihnen gute und schlechte Phasen durchleben möchten und sich immer auf sie verlassen können? Wenn Sie diese Fragen mit Ja beantworten, setzen Sie auf das richtige Team!
Das leidige Thema der Finanzierung
Viele Ideen werden trotz guter Anlagen letztendlich nicht umgesetzt, weil es laut Meinung des Erfinders schlichtweg an Geld mangelt. Dabei ist der Kapitalmangel oft nur ein Mangel an Kreativität. Rechnen Sie daher die Kosten für eine Umsetzung Ihrer Idee möglichst detailliert durch und lassen Sie dabei alles weg, was nicht unbedingt notwendig ist. Gerade in der heutigen Zeit ist es günstiger denn je, eine Idee in Form eines Startups umzusetzen. Ob Programmierer, Grafiker oder Texter – in den einschlägigen sozialen Netzwerken sowie über unzählige Internetplattformen finden Sie Freelancer aller Art, meist zu sehr günstigen Preisen. Zum Aufbau von Webseiten, Onlineshops, Communities etc. können vorgefertigte Systeme für geringe Gebühren genutzt werden, was Ihnen viel Zeit und Entwicklungsaufwand spart. Sogar Prototypen für physische Produkte lassen sich heute mithilfe leistungsstarker und moderner 3D-Drucker und ähnlichen Geräten innerhalb kürzester Zeit und zu günstigen Preisen herstellen.
Mehr zum Thema „Finanzierung für Startups“ erfahren Sie in weiteren Abschnitten in diesem Ratgeber.
Diese Eigenschaften sollten Sie als Gründer unbedingt mitbringen
Wird man als Gründer geboren? Oder kann man sich die essenziell notwendigen Eigenschaften selbst antrainieren bzw. durch Coaches antrainieren lassen? Über diese Frage streiten sich Laien wie Experten schon immer. Fakt ist: Jeder kann an seinen Eigenschaften arbeiten und in seiner Persönlichkeit wachsen. Doch zunächst einmal müssen Sie wissen, welche Eigenschaften ein Gründer unbedingt mitbringen muss, damit sein Vorhaben maximale Erfolgschancen besitzt. Wir haben die wichtigsten Eigenschaften zusammengestellt, die jeder Gründer haben sollte:
Durchhaltewillen
Für Manche mag es altklug klingen, aber eine der wichtigsten Eigenschaften von Gründern – wenn nicht die wichtigste überhaupt – ist ein eiserner Durchhaltenwillen. Stellen Sie sich bereits im Vorfeld darauf ein, dass Ihnen als Gründer viel Gegenwind ins Gesicht blasen wird, und sie oftmals an einen Punkt kommen, an dem Sie sich zwischen Aufgeben und Weiterkämpfen entscheiden müssen. Ans Ziel kommen letztendlich nur diejenigen, die sich für die zweite Möglichkeit entscheiden und das nötige Durchhaltevermögen mitbringen.
Intelligenz … und zwar in allen Bereichen!
Um als Gründer erfolgreich zu werden, benötigt es zweifellos sogenannte akademische Intelligenz. Der Gründer sollte also über ein breites Allgemeinwissen einerseits und über das nötige Fachwissen in seinem Gebiet andererseits verfügt. Doch diese Intelligenz ist längst nicht alles. Auch die emotionale Intelligenz zählt zu den wichtigen Eigenschaften eines Gründers, sie kommt zum Beispiel dann zum tragen, wenn Mitarbeiter erfolgreich geführt werden sollen oder Gespräche und Verhandlungen mit Kapitalgebern, Lieferanten, Kunden etc. anstehen. Emotionale Intelligenz bedeutet: Sich in die Gefühlswelt des Gegenübers hineinversetzen zu können, seine Beweggründe zu verstehen und sich dann auf eine gemeinsame Ebene zu begeben. Wer das kann, hat es als Gründer deutlich leichter!
Flexibilität
Zu den bereits erwähnten Stolpersteinen in der Karriere eines Gründers kommen immer wieder Punkte und Phasen, an denen Veränderungen vorgenommen werden müssen. So müssen beispielsweise Produkte in ihrem Layout und ihren Eigenschaften verändert, Zielgruppen neu definiert und ganze Geschäftsmodelle anders ausgerichtet werden. Nur wenn der Gründer die nötige Flexibilität mitbringt, kann er die vielen Klippen umschiffen und letztendlich zum Erfolg kommen.
Risikobereitschaft
Wo Veränderungen anstehen und ständig Produkte, Prozesse usw. angepasst werden müssen, da sollte es an Risikobereitschaft nicht fehlen. Das gilt auch für die finanziellen Belange. Wer sein gesamtes eigenes Kapital und unter Umständen auch noch Fremdkapital (für das er persönlich haften muss) in sein Unternehmen einbringt, der muss auch mit einem Totalverlust umgehen können. Eine wirklich sichere Gründung wird es niemals geben.
Fleiß und Ehrgeiz
Zu guter Letzt noch zwei Eigenschaften, die als klassische Tugenden eines erfolgreichen Unternehmers gelten: Fleiß und Ehrgeiz. Auch wenn das Gründen heute durch die zur Verfügung stehenden Systeme, Investoren usw. leichter als früher ist, gelten Fleiß und Ehrgeiz immer noch als die wichtigsten Erfolgsfaktoren, mit denen der Unternehmer das gesteckte Ziel erreicht. Stellen Sie sich zu Anfang auf Arbeitswochen ein, die durchaus 80 bis 100 Stunden haben können.
Mitarbeiter finden
Viele Gründer starten zunächst alleine, teilweise ist es aber auch von Anfang an notwendig, geeignete Mitarbeiter zu finden. In diesem Zusammenhang sollte man meinen, es sei ein einfaches Unterfangen, neue Mitarbeiter zu finden. Doch Vorsicht: Den passenden Mitarbeiter für die jeweilige Stelle im Unternehmen zu finden, gestaltet sich oftmals schwerer als gedacht. Von der perfekten Auswahl der Mitarbeiter hängt jedoch der Erfolg des gesamten Unternehmens unmittelbar ab. Grund genug, um sich mit diesem Thema etwas detaillierter auseinanderzusetzen.
Zunächst gilt es herauszufinden, wo sich potentielle Mitarbeiter für das Unternehmen aufhalten bzw. wo sie am zielgerichtesten zu finden sind. Das verbreitetste Medium hierfür ist heutzutage das Internet. In Kleinanzeigenportalen oder auf entsprechenden Stellenbörsen können Sie Suchanzeigen schalten. Vergessen Sie dabei auch regionale Portale und die Webseiten von Tageszeitungen – ebenfalls regional – nicht. Eine weitere gute Möglichkeit, geeignete Bewerber zu finden, bieten Plattformen wie XING oder LinkedIn. Hier gibt es spezielle Bereiche, in denen Unternehmen und Jobsuchende zusammengebracht werden. Natürlich können Sie in sozialen Netzwerken auch zielgerichtet auf einzelne Personen zugehen, die für den entsprechenden Posten besonders geeignet erscheinen – einfach eine private Nachricht verschicken und auf Antwort warten.
Bewerbungsgespräche richtig durchführen
Das Bewerbungsgespräch – allein der Begriff lässt bei jedem Arbeitssuchenden den Puls höher schlagen. Schließlich hängt hiervon oft die gesamte Zukunft ab. Doch auch für den Unternehmer ist ein Bewerbungsgespräch enorm wichtig, schließlich möchte er den am besten passenden Mitarbeiter für die vakante Stelle finden. In diesem Artikel finden Sie als Unternehmer die besten Tipps und Tricks für erfolgreiche Bewerbungsgespräche.
Zunächst muss eine Vorauswahl getroffen werden, insbesondere bei einer großen Zahl von Bewerbern. Diese Vorauswahl wird anhand der eingesandten Unterlagen vorgenommen. Mit den ausgewählten Bewerbern kann dann jeweils ein persönliches Gespräch vereinbart werden. Falls wenig zeitliche Ressourcen zur Verfügung stehen, lässt sich zwischen Vorauswahl und Bewerbungsgespräch noch ein Telefonat schalten, um die Bewerber weiter zu selektieren.
Im persönlichen Bewerbungsgespräch geht es einerseits darum, dass der Unternehmer den Kandidaten besser kennenlernt, andererseits soll aber auch der Bewerber einen ersten Eindruck vom Unternehmen gewinnen. Beide Parteien sollten sich bestmöglich auf das Gespräch vorbereiten. Dazu gehört für den Unternehmer das Notieren aller relevanten Fragen, die er dem Bewerber stellen möchte. Der Bewerber sollte sich hingegen soweit möglich über den potentiellen Arbeitgeber ein Bild machen.
Folgende Tipps sollten für das Bewerbungsgespräch beachtet werden:
Das Bewerbungsgespräch sollte in ruhiger, entspannter Atmosphäre stattfinden. Nicht jedes Büro kann dieses Umfeld bieten. Besser geeignet ist im Zweifelsfall ein Besprechungszimmer oder ein extern angemieteter Raum, zum Beispiel in einem nahe gelegenen Hotel.
Bei einer größeren Zahl von Bewerbern ist es sinnvoll, einen Zeitplan auszuarbeiten. Die einzelnen Termine sollten mit kurzen Pausen bzw. etwas Pufferzeit dazwischen hintereinander gelegt werden. In diesem Zusammenhang ist allerdings darauf zu achten, dass ein Wartebereich für die Bewerber benötigt wird. Für jedes Bewerbungsgespräch sollte mindestens eine Stunde Zeit eingeplant werden.
Der Bewerber hat ein Recht auf ausführliche Informationen sowohl über die vakante Stelle als auch über das gesamte Unternehmen. Unternehmer sollten daher entsprechende Unterlagen bereithalten bzw. ausarbeiten, etwa Firmenbroschüren und Jobprofile. Zu einem vollständigen Jobprofil gehört u. a.:
- Präzise Beschreibung der Stelle bzw. Aufgabe
- Genauer Einstellungstermin
- Arbeitszeitregelung
- Gehaltshöhe, Sozialleistungen und Auszahlungsmodalitäten
- Überstunden- und Urlaubsregelungen
- Evtl. Betriebliche Altersversorgung
Zum Abschluss des Bewerbungsgespräches ist dem Interessenten gegenüber klar zu kommunizieren, wie sich der weitere Ablauf gestaltet. Absagen sollten nicht herausgeschoben, sondern im Zweifelsfall gleich ausgesprochen werden. Es empfiehlt sich, für qualifizierte Bewerber, die evtl. für andere Positionen im Unternehmen geeignet sind, eine eigene Datenbank anzulegen.
Konkurrenzanalyse für Existenzgründer: Die Grundlagen für den Unternehmenserfolg schaffen
Wie sieht eigentlich die Wettbewerbssituation in meinem Marktsegment aus? Und wer sind meine Konkurrenten? Fragen, die sich viel zu wenige Unternehmer stellen. Das Ergebnis sind neu gegründete Unternehmen, die am Markt nicht bestehen können und oft schon nach kurzer Zeit wieder von der Bildfläche verschwinden. Doch es geht auch anders!
Wer bereits beim Erstellen seines Businessplans vorausschauend denkt und eine fundierte Konkurrenzanalyse für Existenzgründer erstellt bzw. erstellen lässt, der schafft die besten Voraussetzungen für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg.
Wozu dient die Konkurrenzanalyse?
Die Konkurrenzanalyse verfolgt mehrere Ziele und ist Teil des Businessplans. Auf ihr bauen etliche weitere Themen im Businessplan auf. Sie dient zum einen dazu, die Wettbewerber zu bestimmen und deren Stärken und Schwächen zu definieren, andererseits aber auch zur Feststellung von Markteintrittsbarrieren. Und schließlich soll sie die Gefahren durch Ersatzprodukte aufdecken und dabei helfen, diese zu minimieren.
Die Konkurrenzanalyse in der Praxis
Bevor die eigentliche Konkurrenzanalyse durchgeführt wird, steht zunächst die Wettbewerbsanalyse an. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu differenzieren und die Unterschiede zu kennen. Während die Wettbewerbsanalyse darauf abzielt, alle relevanten Faktoren zu identifizieren und analysieren, die auf den Zielmarkt einen Einfluss haben könnten, werden in der Konkurrenzanalyse die Wettbewerber konkret bestimmt.
Welche Faktoren haben Einfluss auf den Wettbewerb und die Konkurrenzsituation?
Es gibt eine ganze Reihe von Faktoren, die Einfluss sowohl auf die Konkurrenzsituation als auch auf den Wettbewerb an sich haben. Hier einige Beispiele:
Der Staat
Der Staat kann durch die Vergabe von Zulassungen und durch die Regulierung von Preisen aktiv in den Wettbewerb eingreifen. In der Konkurrenzanalyse für Existenzgründer sollte daher auch eruiert werden, inwieweit genehmigungspflichtige Vorhaben vorliegen.
Lieferanten
In vielen Märkten sind Lieferanten sehr stark an ihre Abnehmer gebunden. Dadurch können ernste Probleme im Bereich der Verhandlungspositionen entstehen. Auch das sollte in der Konkurrenzanalyse im Businessplan bedacht werden.
Kunden
Der Kunde kann einen großen Einfluss auf die Preisbildung haben. Insbesondere bei staken Kundenbindungen sollte dieses Thema in der Konkurrenzanalyse aufgegriffen werden.
Die drei wichtigsten Fragen im Rahmen der Konkurrenzanalyse:
- Wer sind meine Konkurrenten?
- Welche Marktanteile haben meine größten, direkten Konkurrenten?
- Wo liegen die Stärken und Schwächen meiner Konkurrenten?
Die Antworten auf diese Fragen und die Erkenntnisse aus der Wettbewerbsanalyse fließen schließlich in den Businessplan mit ein. Wichtig ist darauf zu achten, dass die Konkurrenzanalyse sowohl quantitative als auch qualitative Aussagen zum Wettbewerb enthält.
Die Finanzierungsberatung: Unverzichtbar für jeden Gründer
Wer sein Unternehmen nicht gerade als Bootstrapper (d. h. ausschließlich mit eigenem Kapital) gründet, der ist in jedem Fall auf eine Fremdfinanzierung angewiesen. Dieser Umstand betrifft einen Großteil der mehr als 500.000 Gründer jährlich in Deutschland. Leider ist genau die Finanzierungsfrage einer der Hauptgründe, warum viele Unternehmer schon nach kurzer Zeit scheitern und schließlich aufgeben. Offensichtlich ist hier Aufklärung unbedingt gefragt.
Doch warum nehmen so wenige Gründer Hilfe in Anspruch, wenn es um die Finanzierung ihres Projektes geht? Ist es die Scheu vor den damit verbundenen Kosten? Oder vielleicht pure Leichtsinnigkeit verbunden mit der Hoffnung, die Finanzierungsfragen einfach selbst in die Hand nehmen zu können?
Fakt ist: Jede Gründung benötigt eine solide Basis, wenn sie von Erfolg gekrönt sein soll. Diese Basis beginnt in finanzieller Hinsicht bereits in der Vorgründungsphase. Durch eine gezielte Beratung über alle Belange der Gründungsfinanzierung kann bösen Überraschungen und späterem Ärger vorgebeugt werden. Und nicht nur das: Die Finanzierungsberatung kann sich letztendlich sogar in barer Münze auszahlen, zum Beispiel dadurch, dass die Finanzierungsstruktur des Unternehmens durch gezieltes Einbinden von Fördermitteln entsprechend optimiert werden kann. Sogar die Beratung selbst kann in den meisten Fällen finanziell gefördert werden.
Welche Themenbereiche umfasst eine Finanzierungsberatung für Existenzgründer?
Eine professionelle Finanzierungsberatung umfasst sämtliche rechtlichen, steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Aspekte der Gründung. Dazu zählen beispielsweise die Umsatz-Ergebnisplanung, die Finanz- und Liquiditätsplanung, Hilfen zum Erstellen eines Businessplans sowie die Vorbereitung auf Gespräche mit Banken und Kapitalgebern. Auch die Wahl der passenden Rechtsform des Unternehmens spielt mit in diesen Bereich hinein.
Kernthema der Finanzierungsberatung ist schließlich die Auswahl der passenden Finanzierungsart und natürlich die Beschaffung der Finanzmittel. Eine ausführliche Übersicht über die verschiedenen Fördermöglichkeiten rundet das Ganze ab und sorgt dafür, dass dem Gründer keine Hilfen und Vorteile entgehen.
Wer bietet kompetente Beratungen für eine Gründungsfinanzierung an?
Gründer können auf verschiedenen Wegen zu einer Finanzierungsberatung kommen. Der klassische Weg ist der Gang zu einer Unternehmensberatung (u. U. auch Rechtsanwälte und Steuerberater). Darüber hinaus bieten auch Banken, Innungen und Handelskammern sowie spezialisierte Beratungsstellen der Städte, Kommunen und Länder diese Dienstleistung an.
Fazit: Keine Gründung ohne Finanzierungsberatung!
Wer mit den besten Chancen ins Unternehmertum starten möchte, der sollte eine fachkundige Beratung für die Gründungsfinanzierung in Anspruch nehmen. Nur sie kann sowohl die Möglichkeiten als auch die Fallstricke der Finanzierung komplett aufzeigen. Hier ist jeder Euro gut investiertes Geld!
Investoren finden
Der Kapitalbedarf ist für viele neu zu gründende Unternehmen enorm hoch. Ein erfolgreicher Start gelingt oft nur dann, wenn der bzw. die Gründer an fremdes Geld kommen, also geeignete Investoren finden. Es gibt durchaus viele davon, die Kunst besteht allerdings darin, sie vom sich abzeichnenden Erfolg der Unternehmung zu überzeugen. Um dies zu erreichen, sollten Sie einen Pitch vorbereiten.
Von einem sogenannten Pitch spricht man immer dann, wenn ein Erfinder oder Gründer potentielle Investoren und Geldgeber innerhalb kürzester Zeit von seiner Idee überzeugen möchte. Dafür gibt es spezielle Veranstaltungen, auf denen die beiden Personengruppen bewusst zusammengeführt werden und sich dann entsprechend austauschen können. In den meisten Fällen wird der Erfinder bzw. Gründer jedoch schriftlich an den potentiellen Investor herantreten und ihm die Idee mittels geeigneter Unterlagen vorstellen.
Genau um diese Unterlagen soll es im Folgenden gehen. Welche Formanforderungen gibt es, und mit welchen Tipps und Tricks lassen sich die Erfolgschancen erhöhen?
Die Unterlagen, mit denen sich der Gründer oder Erfinder um Kapitalgeber bemüht, nennt man zusammengefasst „Pitchdeck“. Ihrem Versand geht in der Regel ein erstes Vorgespräch bzw. eine Kontaktaufnahme im Rahmen einer Konferenz, eines Unternehmertreffens etc. voraus. Wohlbemerkt: Bei einem Pitchdeck handelt es sich weder um einen Businessplan noch um eine detaillierte Finanzplanung. Daher werden an diese Unterlagen auch ganz andere Anforderungen als an die genannten Dokumente gestellt.
Erzeugen Sie Aufmerksamkeit
In der Regel erhalten Business Angels und Investoren mehrmals pro Woche – wenn nicht sogar täglich – Pitchdecks, mit denen Erfinder und Gründer um Kapital ersuchen. Um aus dieser Masse herauszustechen, müssen Sie mit Ihren Unterlagen möglichst viel Aufmerksamkeit erzeugen. Diese Aufmerksamkeit erreichen Sie am ehesten, wenn sich bei Ihrem gegenüber Fragen bilden, die er anschließend beantwortet haben möchte. Sie müssen sich also gar nicht darum bemühen, mit den Unterlagen sämtliche Fragen im Vorfeld zu beantworten, sondern eher darum, diese in interessanter Form beim Leser aufzuwerfen. Daher gilt hier die alte Regel: Aufmerksamkeit erzeugen, indem wichtige und weiterführende Informationen zunächst vorenthalten werden!
Die notwendigen Formalien einhalten
Kein Investor oder Business Angel mag es, riesige Dateien per E-Mail geschickt zu bekommen, deren Download Minuten oder noch länger dauert. Achten Sie daher darauf, dass Ihre Datei eine Größe von nicht mehr als 5-7 MB aufweist. Das gängigste Dateiformat ist hierbei PDF, Word-Dokumente oder exotische Dateiformate eignen sich nicht für die Übersendung eines Pitchdecks. Stellen Sie Ihre Informationen so kurz und knapp wie möglich zusammen, um dem Gegenüber nicht mehr Zeit als nötig zu „rauben“. Sind die Unterlagen interessant genug, wird er im Anschluss von selbst auf Sie zukommen.
Keine Design-Eskapaden!
Pitchdecks haben die Aufgabe, Informationen zu übermitteln und Interesse zu wecken. Dazu sind keine überschwänglichen gestalterischen Maßnahmen notwendig. Im Gegenteil, sie lenken vom eigentlichen Inhalt ab und vermitteln den Eindruck, die Form müsse den Inhalt aufpeppen.
Verwenden Sie visuelle Elemente
Statt langer Texte und trockener Zahlenkolonnen sollten Sie visueller Elemente wie etwa Infografiken, Bilder usw. einsetzen. Sie vermitteln den Inhalt der Präsentation deutlich schneller und machen sie leichter konsumierbar. Längere Texte sollten außerdem durch Zwischenüberschriften und Absätze leicht lesbar strukturiert werden.
Zahlen – Daten – Fakten
Spinnen Sie keine unnötigen Geschichten um Ihre Idee bzw. das bereits bestehende Startup, überzeugen Sie potentielle Investoren lieber durch Zahlen – Daten – Fakten. Sie haben er hier mit erfahrenen Gegenspielern zu tun, die Sie allein mit einer schönen Geschichte ohne entsprechend fundierten Hintergrund niemals ins Boot locken können.
An diesen Skills erkennen Sie einen guten Investor
Doch nicht nur Sie müssen potentielle Investoren überzeugen können – umgekehrt sollte es genauso sein. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage: Was macht eigentlich einen guten Investor aus?
Eine möglichst große Kapitalausstattung sollte er haben, aber ist das schon alles? Ganz sicher nicht! Im Idealfall bringt er sich nicht nur mit seinem Kapital in Ihr Unternehmen ein, sondern hilft auch an vielen anderen „Brennpunkten“ weiter.
Ein gutes Netzwerk ist (über-)lebenswichtig!
Ein guter Investor bzw. VC (Venture Capitalist) verfügt nicht nur über einen stabilen finanziellen Background, sondern auch über ein großes Netzwerk an Kontakten. Dieses Netzwerk baut er kontinuierlich aus, es besteht u. a. aus früheren Investments und Kooperationen, aus Freundschaften und langjährigen Geschäftskontakten.
Über ein großes Netzwerk eines einzelnen Investors können sich übrigens auch sehr interessante Co-Investments ergeben, bei denen mehrere VC´s zusammenarbeiten und sich das Investment teilen. Dadurch vergrößert sich der Nutzen für das Startup, während die Risiken durch optimale Verteilung minimiert werden.
Die Fähigkeit zur Evaluierung
Der Begriff Evaluierung bezeichnet die Fähigkeit, Geschäftsideen nach verschiedenen Kriterien zu prüfen und daraus die richtigen Entscheidungen abzuleiten. Nicht jeder Investor ist hier wirklich fit. Die Fähigkeit der Evaluierung setzt sich aus verschiednen „Einzelskills“ zusammen, z. B. aus einem ausgeprägten analytischen Denken sowie Erfahrung und Menschenkenntnis. Kann der Investor gut evaluieren, wird er dem Gründer auch ehrlich mitteilen, wenn er seine Geschäftsidee für aussichtslos hält.
Fairness
Viele Gründer erkennen die fehlende Fairness bei Investoren erst dann, wenn es schon zu spät ist. So gibt es auch unter den VC´s durchaus schwarze Schafe, die mittels einseitig vorteilhafter Verträge versuchen, das Unwissen von Gründern auszunutzen und sich dadurch zu bereichern. Helfen kann hier ein Blick auf den Ruf des Investors in der Szene sowie die Verwendung von Standardverträgen, etwa solche von Seedcamp.
Erfahrung aus früheren Gründungen
Wir hatten es in der Einleitung bereits angeschnitten: Idealerweise greift der Investor dem Gründer nicht nur finanziell unter die Arme, sondern bietet ihm auch echte Hilfe im operativen Geschäft, indem er mit Rat und Tat zur Seite steht. Dies wird allerdings nur dann möglich, wenn der Investor über genug Erfahrung aus eigenen Gründungen verfügt.
Fazit: Auch Gründer sollten sich potentielle Investoren genau anschauen
Normalerweise analysiert der Investor den Gründer und seine Idee sehr genau, bevor er seine Einstiegsentscheidung trifft. Umgekehrt passiert das in den wenigsten Fällen. Die meisten Gründer sind einfach froh, überhaupt eine Kapitalspritze zu bekommen und bedenken dabei nicht, welche weiteren Vorteile sich durch den richtigen strategischen Partner ergeben. Ein Top-Investor besitzt daher eine ideale Mischung aus einem Top-Netzwerk, einem sehr gutes Auge für Deals sowie viel Erfahrung, auch aus eigenen Gründungen. Es ist durchaus legitim, potentielle Kapitalgeber auf diese Skills zu durchleuchten – scheuen Sie sich nicht davor, Ihr Geschäft wird davon in jedem Fall profitieren!
Ein Unternehmen nur mit eigenem Kapital gründen: Bootstrapping
Sie haben in den vorigen Abschnitten erfahren, wie Sie erfolgreich Investoren in Ihr „Unternehmens-Boot“ holen. Doch es gibt auch Startup-Ideen, die sich völlig ohne fremdes Kapital umsetzen lassen. In diesem Fall spricht man auch von Bootstrapping.
Bootstrapping: Was sich zunächst anhört wie eine neuartige Methode zum Aufstellen von Bärenfallen, ist in Wirklichkeit eine Finanzierungsform für die Unternehmensgründung. Charakteristisch für diese Finanzierungsform ist der Umstand, dass auf externe Finanzquellen komplett verzichtet wird. Der Gründer startet also ausschließlich mit eigenem Geld, meist mit einem eher geringen Budget.
Damit stehen Unternehmen, die mittels Bootstrapping gegründet wurden, im krassen Gegensatz zu den vielen Startups, die (fast) komplett von extern finanziert werden. Um es gleich vorweg zu nehmen: Jede der genannten Finanzierungsformen hat ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile, Fallstricke etc. Wir wollen uns an dieser Stelle allerdings nur mit dem Bootstrapping beschäftigen.
Viele Startup-Unternehmer werfen mit den Millionen der Investoren nur so um sich. Während hier eine Menge Geld in den Sand gesetzt wird, muss der Gründer beim Bootstrapping in der Regel jeden Euro zweimal umdrehen. Natürlich hat das Ganze aber auch Vorteile. Denn wo konventionelle, fremdfinanzierte Startups durch fehlende finanzielle Restriktionen häufig große Summen für die falschen Zwecke einsetzen, ist bei Bootstrapping-Unternehmen kluges Handeln und der besonnene Umgang mit den Finanzen gefragt.
Und genau darum soll es hier gehen: Mit welchen einfachen Tricks es gelingt, als Gründer ohne fremdes Kapital möglichst viel Geld einzusparen, das erfahren Sie hier.
Return of Invest
Zunächst eine grundsätzliche Regel: Gründer sollten es sich zur Angewohnheit machen, möglichst nur dort ihr eigenes Geld zu investieren, wo die Ausgaben einen direkten oder mittelbaren „Return of Invest“ versprechen. So können beispielsweise Ausgaben in den Ausbau der Technik, einen besseren Vertrieb oder optimiertes Marketing messbare Mehrumsätze bringen. Hier ist also jeder investierte Euro goldrichtig angelegt, denn er wird das Unternehmen kurz-, mittel- oder langfristig voranbringen.
Suchen Sie sich einen Mitgründer, insbesondere im technischen Bereich
Egal ob Technologieunternehmen oder Dienstleister im Internet – kaum ein Gründer besitzt heute ausreichendes technisches Know-how, um das Produkt bzw. die Verkaufsplattform in allen Details perfekt zu erstellen und zu warten. Ein guter Ansatz ist daher, möglichst frühzeitig Mitgründer ins Boot zu holen, die sich um die technische Seite kümmern. Dazu gehören beispielsweise Server, Datenbanken, Frameworks und PHP.
Erledigen Sie Buchhaltung, Steuern und Controlling zu Anfang selbst
Natürlich ist es ein guter Rat, so viel wie möglich zu delegieren und sich auf die Kernkompetenzen zu konzentrieren. Als Bootstrapping-Unternehmer haben Sie dafür jedoch, zumindest am Anfang, nicht das nötige Kapital. Sie sollten daher einfache Unternehmensabläufe selbst in die Hand nehmen. Das gilt beispielsweise für Buchhaltung, Steuern und Controlling. Bezahlen und buchen Sie Ihre Rechnungen zu Anfang selbst, und auch die Steuererklärung bzw. die Umsatzsteuervoranmeldungen sind kein Hexenwerk und in der Regel schnell erledigt. Überall im Netz gibt es die notwendigen Formulare und zahlreiche Hilfen gratis – nutzen Sie diese!
Sparen Sie bei den Fixkosten, so viel Sie können
Fixkosten, die dem Unternehmen keinen Return bringen, entstehen beispielsweise durch Mieten, aber auch durch die Anschaffung von Büromöbeln etc. Gerade hier sollten Sie so „schlank“ wie möglich starten. Arbeiten Sie von zu Hause aus oder schauen Sie, ob Sie bei einem anderen Startup als Untermieter unterkommen können. Benutzen Sie bereits vorhandene Hardware aus dem heimischen Büro, und wenn möglich auch die bereits vorhandenen Möbel. Falls dies nicht möglich ist, besorgen Sie günstige gebrauchte Möbel, zum Beispiel aus Kleinanzeigen oder Online-Auktionshäusern.
Die hier beschriebenen Maßnahmen sollen nur als erste Anregung dienen, sie können auf beliebig viele weitere Bereiche erweitert werden. Sofern Sie die erstgenannte Regel immer im Kopf haben, befinden Sie sich auf dem richtigen Weg!