Industrie 4.0 – Wie profitieren Unternehmen vom Industrial Internet of things IIOT
Der Begriff „Industrie 4.0″ bezieht sich auf eine neue Phase in der industriellen Revolution, in der Automatisierung, Echtzeitdaten, Interkonnektivität und maschinelles Lernen im Vordergrund stehen. Industrie 4.0, manchmal auch als „I loT“, „Industrial Internet of Things“ oder „Smart Manufacturing“ bezeichnet, verbindet physische Produktion und Betrieb mit intelligenten digitalen Technologien, Big Data und maschinellem Lernen. Ziel ist es, ein ganzheitliches und besseres Netzwerk-Ökosystem für das Unternehmen zu schaffen.
Bei Industrie 4.0 geht es nicht nur darum, in neue Technologien und Tools zu investieren und die Produktionseffizienz zu verbessern. Es geht auch darum, die Funktionsweise und das Wachstum Ihres gesamten Unternehmens zu revolutionieren. Mit diesem Artikel erhalten Sie einen umfassenden Überblick zum Thema Industrie 4.0 und I loT sowie Informationen zu folgenden Themen:
- Die Entwicklung der Industrie von 1.0 bis 4.0
- Grundlegende I loT-Konzepte und Glossar
- Industry 4.0 in der Praxis
- Für wen ist Industrie 4.0 geeignet?
- Die Vorteile eines Industrie 4.0 Modells
- Fazit
Die Entwicklung der Industrie von 1.0 bis 4.0
Die Welt der Fertigung verändert sich stetig. Unternehmen, die jetzt gedeihen und überleben wollen, sollten in Industrie 4.0 investieren. Bevor wir uns zu sehr mit dem Was, Warum und Wie von Industrie 4.0 befassen, ist es hilfreich zu verstehen, wie genau sich die Fertigung seit dem 19. Jahrhundert entwickelt hat.
Die erste industrielle Revolution
Die erste industrielle Revolution fand zwischen dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert statt. Der Einsatz von Wasser- und Dampfmotoren und anderen Arten von Werkzeugmaschinen revolutionierte Prozesse und ermöglichte einen enormen Produktivitätsschub.
Die zweite industrielle Revolution
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann mit der Einführung von Stahl und der Verwendung von Elektrizität in Fabriken die zweite industrielle Revolution. Die Einführung von Elektrizität ermöglichte es den Herstellern, die Effizienz weiter zu steigern und die Mobilität der Fabrikmaschinen zu verbessern.
Die dritte industrielle Revolution
Ab den späten 1950er Jahren setzte langsam die dritte industrielle Revolution ein, als die Hersteller damit begannen, mehr Elektronik- und schließlich Computertechnologie in ihre Fabriken zu integrieren. Nun standen weniger analoge und mechanische Technik als vielmehr die digitale Technologie mit Automatisierungssoftware im Vordergrund.
Die vierte industrielle Revolution oder Industrie 4.0
In den letzten Jahrzehnten hat sich eine vierte industrielle Revolution herausgebildet, die als Industrie 4.0 bekannt ist. Industrie 4.0 bietet einen umfassenden, vernetzten und ganzheitlichen Ansatz für die Fertigung. Sie verbindet „physisch“ mit „digital“ und ermöglicht eine bessere Zusammenarbeit sowie einen Zugriff über Abteilungen, Partner, Lieferanten und Produkte hinweg. Industrie 4.0 erlaubt es Geschäftsinhabern, jeden Aspekt ihres Betriebs besser zu kontrollieren und zu verstehen. Dank der stets abrufbaren Sofortdaten lässt sich die Produktivität des Unternehmens steigern, Prozesse verbessern und das Wachstum vorantreiben.
Grundlegende I loT-Konzepte und Glossar
Es gibt zahlreiche Konzepte und Begriffe, die sich mit dem Industrial Internet of Things und Industrie 4.0 beschäftigen. Die 13 folgenden Begriffe gehören zu den grundlegenden Ausdrücken:
- Enterprise Resource Planning (ERP): Geschäftsprozessmanagement-Tools, die Informationen verwalten.
- loT: Das sogenannte „Internet of Things“ bezieht sich auf die Verbindung zwischen physischen Komponenten wie Maschinen oder Sensoren und dem Internet.
- I loT: I loT steht für das industrielle Internet der Dinge, ein Konzept, das die Verbindungen zwischen Menschen, Daten und Maschinen beschreibt, die sich wiederum auf die Fertigung beziehen.
- Big Data: Big Data steht für große Mengen strukturierter oder unstrukturierter Daten, die zusammengestellt, gespeichert, organisiert und analysiert werden können, um Muster, Trends und Chancen aufzudecken.
- Künstliche Intelligenz (KI): Künstliche Intelligenz ist ein Konzept, das sich auf die Fähigkeit eines Computers bezieht, Aufgaben auszuführen und Entscheidungen zu treffen, die der menschlichen Intelligenz ähneln.
- M2M: Machine-to-Machine ist die Kommunikation zwischen zwei separaten Maschinen über drahtlose oder drahtgebundene Netzwerke.
- Digitalisierung: Unter Digitalisierung versteht man das Sammeln und Umwandeln verschiedenster Arten von Informationen in ein digitales Format.
- Smart Factory: Die Smart Factory ist eine Fabrik, die in Industrie 4.0 Technologie und Lösungen nutzt.
- Maschinelles Lernen: Eine Fähigkeit, die Computer aus eigener Kraft durch künstliche Intelligenz erlernen, ohne dies ausdrücklich anzuweisen oder zu programmieren.
- Cloud Computing: Miteinander verbundene Remote-Server im Internet zum Speichern, Verwalten und Verarbeiten von Informationen.
- Echtzeit-Datenverarbeitung: Fähigkeit von Computersystemen und Maschinen, Daten kontinuierlich und automatisch zu verarbeiten und Echtzeit- oder zeitnahe Ausgaben und Erkenntnisse bereitzustellen.
- Ökosystem: Das gesamte Unternehmen ist ein potenzielles Netzwerk aus Inventar, Planung, Finanzen, Kundenbeziehungen, Lieferkettenmanagement und Produktionsdurchführung.
- Cyber-Physical Systems (CPS): Industrie 4.0 fähige Fertigungsumgebung, die Echtzeitdatenerfassung, -analyse und -transparenz für alle Aspekte eines Fertigungsvorgangs bietet.
Industry 4.0 in der Praxis
Lieferkettenmanagement und -optimierung
Mit Industrie 4.0 Lösungen erhalten Unternehmen über die gesamte Lieferkette hinweg einen besseren Einblick, mehr Kontrolle und mehr Transparenz über die Daten. Durch die Nutzung der smarten Supply Chain Management können Unternehme‘ Produkte und Dienstleistungen schneller, billiger und in besserer Qualität in den Verkauf zu bringen, um sich einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern zu verschaffen.
Vorausschauende Wartung und Analyse
Mit Industrie 4.0 Lösungen können Hersteller vorhersagen, wann potenzielle Probleme entstehen werden, bevor sie tatsächlich auftreten. Wenn in Ihrem Werk keine loT-Systeme installiert sind, erfolgt die vorbeugende Wartung routinemäßig oder zeitabhängig. Mit vorhandenen loT-Systemen wird die vorbeugende Wartung automatisiert und wesentlich effizienter.
Anlagenverfolgung und -optimierung
Industrie 4.0 Lösungen helfen Herstellern, ihre Anlagen in jeder Phase der Lieferkette effizienter zu gestalten. Sie ermöglichen es ihnen, Bestands-, Qualitäts- und Optimierungsmöglichkeiten in Bezug auf die Logistik besser im Blick zu behalten.
Für wen ist Industrie 4.0 geeignet?
Die Lösungen sind für Sie geeignet, wenn
- Sie sich in einer besonders wettbewerbsintensiven Branche mit vielen technisch versierten Mitbewerbern befinden.
- Sie eine bessere Übersicht über Ihre Lieferkette brauchen.
- Sie Schwachstellen identifizieren und beheben möchten, bevor sie zu größeren Problemen werden.
- Sie Rentabilität und Effizienz Ihres gesamten Unternehmens steigern wollen.
- jeder in Ihrem Team über aktuelle und relevante Produktions- und Geschäftsprozesse informiert sein soll.
- Sie sich umfassendere und aktuellere Analysen wünschen.
- Sie Hilfe beim Digitalisieren und Analysieren von Informationen brauchen.
- Sie Kundenzufriedenheit und Kundenerlebnis verbessern möchten.
- Sie die Produktqualität erhalten oder verbessern wollen.
- Sie Einblicke in Echtzeit brauchen.
Die Vorteile eines Industrie 4.0 Modells
Industrie 4.0 erstreckt sich über den gesamten Produktlebenszyklus und die vollständige Lieferkette – Design, Vertrieb, Inventar, Terminplanung, Qualität, Engineering sowie Kunden- und Außendienst. Im Folgenden finden Sie eine kurze, nicht vollständige Liste der Vorteile eines Industrie 4.0 Modells für Ihr Unternehmen:
Vorteil #1: Mit der Industrie 4.0 Technologie können Sie alle Aspekte Ihrer Fertigungsprozesse und Lieferkette verwalten und optimieren. Sie erhalten Zugriff auf Echtzeitdaten und -erkenntnisse, um intelligentere und schnellere Entscheidungen für Ihr Unternehmen zu treffen. Ihre Kunden genießen eine neue Ebene von persönlich angepassten Produkten.
Vorteil #2: Ihr Unternehmen wird wettbewerbsfähiger, insbesondere gegenüber Giganten wie Amazon. Da Unternehmen wie Amazon die Logistik und das Supply Chain Management immer weiter optimieren, brauchen auch Sie wettbewerbsfähige Technologien und Lösungen. Diese Systeme und Prozesse sollten es Ihnen ermöglichen, Ihren Kunden den gleichen (oder besseren) Service zu bieten, den sie von Unternehmen wie Amazon erhalten könnten.
Vorteil #3: Es macht Ihr Unternehmen attraktiver für die jüngere Belegschaft. Firmen, die in moderne, innovative Industrie 4.0 Technologien investieren, können eher neue Mitarbeiter anziehen und binden.
Vorteil #4: Es macht Ihr Team stärker und kollaborativer. Unternehmen, die in Industrie 4.0 Lösungen investieren, können die Effizienz steigern, die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen verbessern und es Mitarbeitern ermöglichen, Echtzeitdaten und -informationen zu nutzen, um täglich bessere Entscheidungen zu treffen.
Vorteil #5: Echtzeitdaten, Automatisierung und Predictive Analytics können Ihnen dabei helfen, potenzielle Wartungs- und Lieferkettenprobleme proaktiv zu lösen.
Vorteil #6: Sie können damit Kosten senken, Gewinne steigern und das Wachstum beschleunigen. Mit der Technologie verwalten und optimieren Sie alle Aspekte der Fertigungsprozesse und Lieferkette. Sie erhalten Zugriff auf die Echtzeitdaten und -erkenntnisse, die Sie benötigen, um intelligentere und schnellere Entscheidungen für Ihr Unternehmen zu treffen.
Fazit
Industrie 4.0 ist ein revolutionärer Ansatz gerade für Herstellungstechniken. Das Konzept wird globale Hersteller auf ein neues Maß an Optimierung und Produktivität bringen. Kunden genießen eine neue Ebene von persönlich angepassten Produkten. Wie bereits erwähnt, sind die wirtschaftlichen Vorteile immens.
Es ist möglicherweise der Höhepunkt des technologischen Fortschritts in der Fertigung. Um ein nachhaltiges, skalierbares Unternehmen in der heutigen Geschäftsumgebung aufzubauen, sollten Sie Tools verwenden, mit denen Sie Aufgaben rationalisieren, die Produktivität und Zusammenarbeit verbessern und Daten in Echtzeit nutzen können.